Wer suchet, der findet… Highlights ohne Touristen

Wer das Besondere sucht und sparen muss, muss oft auf Komfort verzichten

Wer schon einmal in China war, weiß Bescheid: Selbst bei „Insider-Tipps“ ist man nur selten wirklich alleine. Zwar sind ausländische Langnasen vielerorts eine Rarität, doch einheimische Reisende haben die vermeintlichen Geheimtipps oftmals längst für sich entdeckt. Wer wirklich etwas Besonderes sehen will, der muss nicht nur ein bisschen recherchieren, sondern muss unbedingt in Kauf nehmen, dass die Anreise oftmals mühselig ist. Denn wäre es einfach, dann wären schon ganz viele andere Reisende vor Ort.

Ich selbst habe gerade für meine nächste Chinareise recherchiert. Ich habe nicht viel Zeit und ich will/muss am Ende der kurzen Reise in Qingdao sein. Nahe liegend sind also Reiseziele, die irgendwo auf halbem Weg zwischen den internationalen Flughäfen und Qingdao liegen. In der Umgebung von Peking und Shanghai habe ich aber die bekannteren Orte schon mindestens ein Mal besucht. Gleiches gilt für die Provinz Shandong, in der Qingdao liegt.

Zum Glück gibt es aber Google Earth und Google Maps mit deren Hilfe ich schauen konnte, ob es nicht irgendwo noch ein paar hübsche Bergketten mit alten Dörfern in Shandong gibt, von denen ich bisher nichts ahnte. Ja, es gibt sie. Südlich der Stadt Zibo gibt es hübsche mehrere hundert Meter hohe Bergketten, in denen viele kleine Dörfer liegen. Das erscheint mir ein verlockendes Ziel zu sein. Leider ist es eines, das schwierig zu erreichen ist.

In der Theorie fährt täglich ein Zug von Zibo hier entlang. Nur das man für den Rückweg angeblich nicht so einfach Karten bekommen kann und Überlandbus fahren müsste. Auch kann man im Vorfeld keine Unterkunft reservieren, weil es einfach keine nennenswerten Hotels oder Gasthäuser gibt. In Zeiten, in denen das Konsulat im Vorfeld wissen will, wo man übernachtet, damit ein Visum erteilt wird, ist dies ein Problem. Ideal wäre ein Mietwagen, aber den bekomme ich in China ohne chinesischen Führerschein nicht. Ideal wäre auch einfach eine prall gefüllte Reisekasse, mit der ich mir Auto und Fahrer für Tagesausflüge ab/bis Zibo leisten könnte.

Bekanntlich ist dort ein Weg, wo auch ein Wille ist. Ich könnte zum Beispiel mit Taxifahrern aus Zibo eine Tagespauschale aushandeln. Oder es wirklich darauf ankommen lassen und ohne gebuchte Unterkunft dorthin fahren. Aber es wird rasch deutlich: So manch ein Ort ist in China schwer erreichbar. Selbst wenn er, wie in diesem Fall, nicht in einer der entlegenen Westprovinzen liegt.

Also liebe Leute: Nicht wer schön sein will, muss leiden, sondern wer das Besondere will, muss leidensfähig sein 🙂 Aber wer wagt, der auch gewinnt: Nämlich Eindrücke, die andere nicht haben – und vor allem das befriedigende Gefühl, etwas besonderes erreicht zu haben.

So – und nun höre ich auf, bevor ich heute noch mehr Phrasen dresche 😉

 

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