Jedem Reisenden fallen in China unweigerlich zwei Dinge auf. Erstens: Ein durchschnittlicher Chinese nimmt pro Tag große Mengen an Koffein zu sich, traditionell in Form grünen Tees und heute auch immer öfter als Kaffee. Zweitens: Chinesen scheinen immer, überall und in den absurdesten Positionen schlafen zu können. Manchmal frage ich mich, wie das zusammenpasst.

Als ein Mensch, der selbst nicht gerade den besten Schlaf hat, bewundere ich alle Leute, die sich einfach hinlegen und sofort einschlafen. Noch mehr bewundere ich Leute, die einfach im Sitzen einschlafen können. Endgültig ins Staunen gerate ich jedoch jedes Mal, wenn ich in China Menschen sehe, die inmitten größten Straßenlärms in oftmals völlig verrenkten und ungemütlichen Positionen seelenruhig im Land der Träume weilen.

Gleichzeitig trinken die allermeisten Chinesen den ganzen Tag über grünen Tee. Die meisten ohne zu zögern auch am späten Abend. Entgegen landläufiger Meinung enthält Tee tatsächlich Koffein. Die Menge ist dabei vergleichbar nicht viel geringer als beim Kaffee. Aus letzterem wird das Koffein vom Körper etwas schneller aufgenommen, was den berühmten „Kick“ gibt. Beim Tee geschieht die Aufnahme etwas langsamer und über einen längeren Zeitraum. In der Theorie sollten Menschen die nach Koffeingenuss schlecht schlafen also insbesondere Tee nicht mehr spät am Tag zu sich nehmen.

Ich nehme daher an, dass Chinesen ein hervorragender Beweis dafür sind, dass es einen Gewöhnungseffekt bei der Koffein-Einnahme gibt.

Achten Sie beim nächsten Mal in China einfach mal darauf!