Mit der Dampf-Lok durch Sichuan

Man sollte meinen, dass im China der Hochgeschwindigkeitszüge seit einiger Zeit gar keine Dampfloks mehr eingesetzt würden. Auf den normalen Bahnstrecken ist das auch so. Aber in der Nähe des berühmten Buddhas von Leshan, nur zwei Autostunden von Chengdu entfernt, kann man auf einer Schmalspurstrecke noch immer ein Abenteuer mit fauchenden Stahlrössern erleben.

Mit der Dampflok durch Sichuan

Dampflok

Erst 1959 wurde diese Bahnlinie für den Kohletransport gebaut, doch weil auch die örtlichen Einwohner Bedarf an bequemen Transport durch die bergige Landschaft hatten, wurde irgendwann damit begonnen, auch Personenwagen an die Züge zu hängen.

Nach Inbetriebnahme eines Kraftwerks bei Shixi wurde 2000 der Abschnitt Yuejin–Shixi mit Gleichstrom (550 Volt) elektrifiziert. Für die restliche Strecke wurde 2003 die Stilllegung beschlossen, da die Fördermengen der Mine Huangcunjing rückläufig waren. Zunächst blieb jedoch der Personenverkehr mangels Straßenanbindung unentbehrlich. Im Mai 2004 beantragte die Provinzregierung in Sichuan die Einstufung der Bahn als industrielles Erbe, da touristisches Entwicklungspotential für die Region gesehen wurde. Im Mai 2010 wurden die Bahn und die Mine in Huangcunjing unter nationalen Denkmalschutz gestellt.

Noch heute verkehren täglich vier Zugpaare mit Dampfloks zwischen Shixi und Bajiao. Dabei kann man entweder morgens vom nahe Leshan gelegenen Shixi aufbrechen, dann in Bajiao den Ort begutachten, zu dem auch ein paar alte Häuser im Englischen Stil gehören, die seinzerzeit von britischen Bergbau-Ingenieuren errichtet wurden und am späten Nachmittag wieder zurückfahren. Oder Sie können sogar eine Nacht im örtlichen Gästehaus verbringen.

Diese und andere Bahnreise-Möglichkeiten können Sie auf der feel-China-Reise „Quer durch China mit der Bahn“ erleben!

Dieser Artikel erschien zuerst 2012. Zuletzt aktualisiert im Juni 2018

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