Han Yangling – Die „nackte“ Terrakotta-Armee

Sie kennen Kaiser Han Jingdi nicht? Haben noch nichts von der kleinen oder auch „nackten“ Terrakotta-Armee gehört? Aber die großartige Terrakotta-Armee des Ersten Kaisers von China Qin Shi Huang ist Ihnen ein Begriff?

Han Yangling

(c) Franky Merting

Qin Shi Huang war nicht der erste Herrscher in China, der seinen Hofstaat, seine Soldaten mit ins Grab nahm. Nur war er wohl der erste, der sich wenigstens zum Teil mit Soldaten aus Ton zufrieden gab. Da er eine Armee im Jenseits brauchte, die ihn tatkräftig unterstützt, gab er die Terrakotta-Soldaten in Auftrag. Damit sie möglichst eindruckvoll wirkten und ihm tatkräftig zur Seite standen, wurden die Figuren sogar ein wenig größer geschaffen, als der durchschnittliche Mensch damals vor 2.200 Jahren war.

Im Laufe der Zeit änderten sich die Vorstellungen, was man für eine möglichst starke Unterstützung im Jenseits tun musste. Da die Krieger und andere Leute per mystischer Transformation dem Kaiser ins Jenseits folgten, reichte es, die Figuren zu schaffen – egal wie groß. Das war nicht so aufwändig und teuer.

Han Yangling

(c) Franky Merting

Damit kommen wir zu der Armee des Kaisers Han Jingdi (188-141 v. Chr.). Auch in seiner Zeit war Chang’an (später Xi’an) Hauptstadt des chinesischen Kaiserreiches. Han Jingdi ließ sich in der Nähe ein großes Mausoleum errichten. Auch er wollte viel Unterstützung im Jenseits. So wurden auch für ihn und seine Kaiserin Tausende von tönernen Figuren geschaffen. Alle aber nur ein Drittel so groß wie die Terrakotta-Krieger von Qin Shi Huang.

Noch etwas fällt auf: Die Figuren, wie wir sie heute sehen, wirken nackt und haben keine Arme. Sie waren einst mit Seidengewändern bekleidet und hatten Arme aus Holz. Obwohl sie aber bekleidet waren, wurden doch die Geschlechtsmerkmale herausgearbeitet.. Deutlich kann man die Eunuchen erkennen. Zur großen Verwunderung kamen auch weibliche Krieger zutage. Die Seidengewänder sind leider schon lange vergangen wie auch die hölzernen Arme. In der Ausstellung kann man auch Rekonstruktionen sehen, die zeigen, wie farbenprächtig die Figuren einst ausgesehen haben.

Die Figuren wirken friedlich, manche haben ein feines Lächeln im Gesicht. Schade, dass von den Gewändern nichts übrig geblieben ist! Trotzdem beeindrucken die Figuren jeden, der sie sieht.

Han Yangling

(c) Franky Merting

Der Kaiser brauchte auch etwas zu essen im Jenseits. Deshalb wurden ihm auch unzählige tönerne Schweine, Hunde, Pferde und Rinder mitgegeben. Insgesamt wirkt die kleine Terrakotta-Armee Han Yangling persönlich sympathisch. Figuren von Beamten, Tänzerinnen und Dienern bieten einen einzigartigen Blick in das Leben am Hofe des Kaisers vor 2.000 Jahren.

Das Mausoleum Han Yangling liegt auf dem Weg zum Flughafen von Xi’an. Damit lässt sich der Besuch gut mit dem Transfer zum Flughafen verbinden. Wir von feel China empfehlen diese Besichtigung gerne.

Han Yangling

(c) Franky Merting

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