Stellt Euch vor, Ihr seid in Hamburg und wollt Euch mit jemandem zum Kaffee treffen:
„ok, in dreißig Minuten bin ich da – Hauptbahnhof“ – kein Problem, Ihr wohnt in Hasselbrook oder auf der Veddel – das ist ja locker zu schaffen.
So, nun stellt Euch vor, Ihr seid in Peking, wohnt zwei Bahnstationen vom Hauptbahnhof in einem netten Hinterhofhotel, vielleicht sogar in einem der alten, engen Gassen von früher (Hutong).
Ein Freund ruft Euch an und fragt, ob Ihr Euch nicht „gleich“ treffen wollt – ja, Hauptbahnhof ist ok. „Gleich“ ist auch ok – aber nicht in 30 Minuten, sondern eher in ein oder zwei Stunden…
Das liegt daran, dass in Peking die Entfernungen einfach viel, viel größer sind als hier. „Mal eben“ in der U-Bahn umzusteigen kann bedeuten 10 oder 15 Minuten Treppen hoch, einen Gang entlang, Treppen runter, wieder hoch, wieder runter – zu laufen. Und dazu die Menschenmassen – in Peking leben so etwa 15 Millionen, das ist schon etwas anderes als in Hamburg oder München. Kein Wunder, dass die Chinesen es in Deutschland häufig zu ruhig und leer finden…
Ein Taxi zu nehmen ist auch nicht unbedingt schneller, je nach Uhrzeit und Position wartet man schonmal gern 30 Minuten auf ein Taxi (meistens geht es schon deutlich schneller, aber in der Rush-hour und an einer ungünstigen Position kann es gern mal so lang dauern). Und wenn man dann im Taxi sitzt und Pech hat, kommt man in den nächsten Stau – in Peking gibt es mittlerweile einfach viel zu viele Autos…
Also, am besten den anderen zu Euch kommen lassen:-)…oder im nächsten Cafe um die Ecke treffen…