Auf dem Weg zur Weltraum-Nummer-Eins

Kaum ein anderes Land der Welt arbeitet derzeit ähnlich engagiert an Programmen der bemannten Raumfahrt wie China. Den US-Amerikanern fehlen Raumfähren und das Geld für eine Nachfolgelösung, die Europäer schicken nur unbemannte Raketen ins All und alle brauchen die Russen, um die gemeinsam betriebene Raumstation ISS mit Menschen und Material zu versorgen. Einzig China kann in der jüngsten Zeit größere Fortschritte bei bemannten Programmen vorzeigen. Mit dem gestrigen Start eine Shenzhou Rakete, ist das Land seinem Ziel näher gekommen, um das Jahr 2020 herum eine eigene Raumstation im Weltall zu haben.

Nachdem China bereits bewiesen hat, dass es Menschen in das Weltall schießen und sicher wieder zurückbringen kann, hat es nun ein Testmodul in eine Erdumlaufbahn gebracht mit der später Tests stattfinden sollen, die für einen Aufbau der späteren Raumstation von großer Wichtigkeit sind. Dazu gehören in erster Linie Andockmanöver von Raumschiffen an das Modul – etwas mit dem China bislang keine Erfahrung hat und was als besonders schwieriges Unterfangen gilt.

Der prestigeträchtige Start verlief planmäßig und war propagandistisch clever auf einen Termin nur zwei Tage vor dem Nationalfeiertag gelegt worden. Generell ist die chinesische Regierung bemüht, mit Prestigeprogrammen wie der Raumfahrt, den olympischen Spielen, der Expo oder Ähnlichem zu demonstrieren, zu welch großartigen Leistungen die Nation fähig ist. Tatsächlich dient dies in erster Linie dazu, dem Volk zu zeigen, dass es nach vorne geht und alle zu Wohlstand kommen werden. Nationalstolz als Absicherung der Macht.

Während ein Großteil der Bevölkerung auf dieses Konzept anzuspringen scheint, gibt es auch kritischere Stimmen, die der Ansicht sind, dass man die unglaublich großen Geldsummen, die für derartige Prestige-Projekte aufgewendet werden lieber in vernünftige Schulen auf dem Land und andere Entwicklungsprojekte stecken sollte. Tatsächlich erscheinen solch kritische Töne jedoch eher die Ausnahme zu sein.

Um zum Ende hin noch einmal vom Thema abzuschweifen:

Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass China gleichzeitig in der Lage ist, extrem komplexe High-Tech-Programme aufzulegen und gleichzeitig so unglablich viel qualitativer Schrott produziert wird…

2 Gedanken zu „Auf dem Weg zur Weltraum-Nummer-Eins

  1. Ein Vorzeige-Beispiel für den Nationalstolz Chinas. Lieber werden unnötige Prestige-Projekte vorgestellt, als die etlichen sozialen Missstände im Land zu zeigen, die das Volk früher oder später spalten wird. Trotzdem immer wieder einen Besuch wird.

    Herzlichen Glückwunsch zum Start in eine neue Ära

  2. Sollte man sich zu einer China Reise entschließen um diese Nation im Aufbruch mal mit eigenen Augen zu sehen, ist es ratsam auf die beste Reisezeit zu achten, da das Wetter in China sehr unterschiedlich ist.

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